Zeidner Orgelarbeiten: Es geht langsam – aber voran

In diesem Sommer reparierte Orgelbauer Hermann Binder aus Hermannstadt wieder fleißig an der Zeidner Prause-Orgel. Davor gab es allerdings etliche Monate Arbeitspause. Grund dafür war, dass der begehrte Experte Binder an mehreren Orgelprojekten gleichzeitig beteiligt ist. Seine Prioritäten sehen dann so aus, dass er zunächst dort weitermacht, wo sein Einsatz besonders dringend gefordert ist. Zwar stand Zeiden im Sommer nicht ganz oben auf seiner Prioritätenliste, dennoch machte er sich ans Werk, wissend, dass die regelmäßig gut besuchten Gottesdiensten oder aber auch die Auftritte im Rahmen der Zeidner Konzertreihe einen harmonischen Klang benötigen.

Im Sommer war das Pfeifenwerk vom Pedal und Hauptwerk dran. Die Windladen wurden geöffnet, gesäubert und an den undichten Stellen repariert. Die verschiedenen Pfeifen vom Pedal und Hauptwerk wurden sorgfältig gesäubert und für die Intonation vorbereitet. Gleichzeitig entstehen in der Werkstatt zwei neue Register für das Pedalwerk: eine Mixtur und eine Posaune 8´. Die Posaune 8´ soll den Prause-Mensuren entsprechen und das bisherige stilistisch nicht adäquate Dulzian 8´ (während der 80-ger Jahre eingebaut), ersetzen. Somit erhält das Pedalwerk mehr Selbständigkeit und ist weniger auf unnötiges Koppeln angewiesen.

Zurzeit ist während den Gottesdiensten nur das kleine Orgelpositiv mit ihren zarten dünnen Tönen spielbar. Der volle und breite Orgelklang fällt erst einmal aus. Da muss der Organist froh sein, dass überhaupt einige Register spielbar sind. Immerhin dürfen wir guten Mutes sein: Die Reparaturarbeiten gehen zügig aber sicher voran. Allerdings ist noch nicht abzusehen, wann diese genau beendet sein wird. Hoffen wir auch für die kommenden Wochen auf die weitere Favoritenposition in der Prioritätsliste des Orgelbauers.

Klaus-Dieter Untch